SEBASTIAN HOSU
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INFO
Sebastian Hosu
*STARCATCHER*
08/03/2024–12/04/2024.

“Painting is my language,” explains Sebastian Hosu. In his studio on the site of the former cotton mill in Leipzig-Plagwitz, the artist, who was born in Satu Mare, Transylvania in 1988, produces predominantly large-format canvases using oil paint. Hosu ​​works with the wet-on-wet technique. To do this, technical expertise, decisiveness and intuition must come together at the right moment. Several layers of paint are quickly pushed over or next to each other before they dry. “I paint like in butter,” explains the artist. “I model and paint.” In the process, Hosu condenses his canvases and at the same time allows them to breathe. With brush and squeegee he breathes a soul into them. That's what makes his art magical. 

The painted space and the relationships between form and color are at the center of Hosu's artistic interests. But there is nothing cerebral, nothing artificially theoretical about his painting. On the contrary. Inklings of human bodies become more concrete or more abstract. They materialize or dissolve. It's about different degrees of presence. Hosu ​​thinks in colors, movements and surfaces. He takes color and its materiality very seriously. In this way you can speak to paintings as if you were speaking in different languages. These images vibrate. The colors are sprayed, applied with a brush or squeegee. The artist is not afraid to jump. And he has mastered the art of precision landing. In this way, Hosu finds images for situations that you wouldn't otherwise get a picture of.

Hosu ​​struggles with his medium. He brings the suppleness of a martial artist and the repartee of a jazz or improvisation musician to the studio. “If I don’t feel joy or resistance, I can’t start a picture.” The art historian Anka Ziefer recently described Hosu’s compositions as exploring those moments when “humans and nature connect in the color space without becoming an abstract mixture.” According to Ziefer, the painter works in the “border area of ​​what can be depicted”. This border area, as we learn through Hosu's pictures, is not an inhospitable place. It is a visual zone in which constant movement and change reign. Hosu ​​focuses on the question of the relationship between figure and space. This is a nifty move. Because this relationship status can never be conclusively clarified. It remains complicated. In life as in art, this relationship is constantly being renegotiated.

Kito Nedo
„Malerei ist meine Sprache“ erklärt Sebastian Hosu. In seinem Atelier auf dem
Gelände der ehemaligen Baumwollspinnerei in Leipzig-Plagwitz produziert der
1988 im siebenbürgischen Satu Mare geborene Künstler mit Ölfarben
vorwiegend großformatige Leinwände. Hosu arbeitet mit der Nass-in-Nass-
Technik. Hierfür müssen technische Versiertheit, Entscheidungsfreude und
Intuition für den richtigen Moment zusammenkommen. Mehrere
Farbschichten werden in kurzer Zeit über- oder nebeneinander geschoben,
bevor diese getrocknet sind. „Ich male wie in Butter“ erklärt der Künstler. „Ich
modelliere und male.“ Im Prozess verdichtet Hosu seine Leinwände und bringt
sie gleichzeitig zum Atmen. Mit Pinsel und Rakel haucht er ihnen eine Seele
ein. Das macht seine Kunst magisch.
Der gemalte Raum sowie die Beziehungen zwischen Form und Farbe stehen
im Zentrum von Hosus künstlerischem Interesse. Aber an seiner Malerei ist
nichts Verkopftes, nichts aufgesetzt Theoretisches. Im Gegenteil. Ahnungen
von menschlichen Körpern werden konkreter oder abstrakter. Sie
materialisieren sich oder lösen sich auf. Es geht um unterschiedliche Grade
der Präsenz. Hosu denkt in Farben, Bewegungen und Flächen. Er nimmt die
Farbe in ihrer Materialität sehr ernst. So lässt sich mit Gemälden sprechen wie
in verschiedenen Sprachen. Diese Bilder vibrieren. Die Farben werden
gesprüht, mit Pinsel oder Rakel aufgetragen. Der Künstler hat keine Angst zu
springen. Und er beherrscht die Kunst der Punktlandung. So findet Hosu Bilder
für Situationen, von denen man sich sonst kein Bild macht.
 
Hosu ringt mit seinem Medium. Er bringt die Geschmeidigkeit eines
Kampfkünstlers und die Schlagfertigkeit eines Jazz- oder
Improvisationsmusikers mit ins Atelier. „Wenn ich keine Freude oder keinen
Widerstand spüre, kann ich kein Bild anfangen.“ Die Kunsthistorikerin Anka
Ziefer beschrieb Hosus Kompositionen kürzlich als Auslotung jener Momente,
an denen sich „Mensch und Natur im Farbraum miteinander verbinden, ohne
eine abstrakte Mixtur zu werden.“ Der Maler, so Ziefer, arbeite im
„Grenzbereich des Darstellbaren“. Dieser Grenzbereich, das erfahren wir
durch Hosus Bilder, ist kein unwirtlicher Ort. Es ist eine visuelle Zone, in der
permanente Bewegung und Veränderung herrschen. Hosu setzt die Frage
nach der Beziehung zwischen Figur und Raum zentral. Das ist ein raffinierter
Move. Denn dieser Beziehungsstatus lässt sich nie abschließend klären. Es
bleibt kompliziert. Im Leben wie in der Kunst wird dieses Verhältnis immer
wieder neu verhandelt.
KITO NEDO